„Wir haben vor Kurzem eine sehr große Sukkulenten-Sammlung übernommen“, berichtete Thomas Ahr vom Botanischen Garten. Die seltenen, außergewöhnlichen Exemplare daraus habe der Botanische Garten behalten, andere seien in gute Hände abzugeben. „Manche der Kakteen hier sind sicher über dreißig oder vierzig Jahre alt“, erklärte Sukkulenten-Expertin Monika Koch vom Botanischen Garten. Selten zu sehen seien heute etwa die mit einer Art Wolle eingewickelten Oreocereus trollii-Kakteengewächse.
Die stacheligen Sukkulenten waren aber nicht jedermanns Sache. Mehr Andrang herrschte an den Ständen mit Obstgehölzen und Blumenstauden. „Ich habe gerade einen Zierapfel für unseren Garten erstanden“, sagte Besucherin Gabriela Pipa. Vor drei Jahren sei sie mit Mann und drei Söhnen in ein Neubaugebiet in Hasbergen gezogen. „Wir sind jetzt gerade dabei, den Garten anzulegen. Dabei haben wir noch viel zu lernen.“
Auf den Rat von Experten hofften auch Ralf und Johanna Oetke aus Osnabrück am Tomaten-Stand von Hobby-Gärtner Heiko Graf. „Wir haben eine gelb-grün gestreifte Sorte und eine Cocktail-Tomate namens Sweet Million gekauft“, berichtete Ralf Oetke. Diese Sorten seien für ihren Standort auf dem Balkon am besten geeignet, habe Verkäufer Graf ihnen geraten. Den Pflanzentauschmarkt im Botanischen Garten besucht das Ehepaar gern. „Wir haben beim letzten Mal auch schon Tausch-Pflanzen mitgebracht, aber diesmal hatten wir nichts abzugeben“, so Johanna Oetke.
Generell hatten nur relativ wenige Besucher „Überschuss“-Pflanzen von zu Hause zum Tausch mitgebracht. Die meisten wollten lieber neue Grünpflanzen kaufen. Der kommerzielle Verkauf war jedoch offiziell verboten, nur gegen eine Spende für den weiteren Ausbau des Botanischen Gartens sollten Pflanzen auch gegen Geld abgegeben werden.
Manche Besucher überlegten auch, ob sie das gerade erst erworbene Grün gegen etwas noch Besseres eintauschen sollten. „Wir haben einen Wurzelstock vom Indischen Blumenrohr gekauft“, berichtete Thea Wiehls aus Bissendorf. Die Staudenpflanze müsse erst im Topf keimen, bevor sie nach den Eisheiligen in den Garten gepflanzt werden könne. „Aber wir schauen noch weiter, vielleicht bekommen wir für die Wurzel auch noch etwas anderes.“

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