Es ist der dritte Anlauf: Die BVG will ihren Elektrobus jetzt ab 2015 auf der Linie 204 zwischen den Bahnhöfen Zoo und Südkreuz fahren lassen. Ursprünglich war vorgesehen, die E-Busse, bei denen die Akkus wie bei einer elektrischen Zahnbürste kabellos aufgeladen werden, auf der Linie 147 (Ostbahnhof-Hauptbahnhof) einzusetzen. Doch nach dem Zuschlag bezweifelten die Planer die Praxistauglichkeit dieser Linie, die als stauanfällig gilt. Stattdessen sollten die Stromer mit der neuen Übertragungstechnik auf der Linie 192 (Friedrichsfelde Ost – S-Bf. Marzahn) rollen. Das Bundesverkehrsministerium, das das Projekt innerhalb des „Schaufensters Elektromobilität“ fördern soll, lehnte diese Route jedoch ab: zu weit weg vom Zentrum und damit von potentiellen Interessenten.
Jetzt schlägt die BVG die 204 als Referenzlinie vor. Doch nur für ein Jahr. Danach sollen die E-Busse doch wieder zur 192 in Marzahn umziehen. Nur dort sei die nötige Nähe zur Werkstatt gesichert. Außerdem sei auch auf der 204 mit Stau zu rechnen. Fahrzeuge, die nicht vorwärts kommen, schadeten aber dem Image, heißt es bei der BVG. Der Antrag auf den aufgespaltenen Versuch läuft derzeit.
In der Fahrbahn wird bei der von Bombardier entwickelten Technik, Primove genannt, eine Ladeplatte, die Primärspule, installiert, vorwiegend an den Endhaltestellen. Am Boden der Fahrzeuge befindet sich die Sekundärspule, die den Strom über ein magnetisches Feld empfängt und die Batterien im Bus auflädt. Nur wenige Minuten soll das „kabellose Tanken“ dauern. Gesundheitsgefahren gebe es nicht, sagen Entwickler. Strom fließe nur beim Laden. Für die E-Busse bezieht die BVG ihn aus Atomstrom.
In Braunschweig testen die Verkehrsbetriebe mit einem Bus auf einer 12,6 Kilometer langen Ringlinie die Technik seit Ende März. Man sei sehr zufrieden, sagt Sprecher Christopher Graffam. Das kabellose Laden klappe.

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