Gelsenkirchen/SchweinfurtWer es individuell mag, kann seinen Adventskranz selbst binden. Er sollte ihn aber auf jeden Fall selbst dekorieren. Dafür sind in diesem Jahr vor allem Naturmaterialien angesagt: Es findet beinahe alles Verwendung, was der Garten bietet.
Nur bei Beeren ist ein wenig Vorsicht geboten: „Die meisten von ihnen sind ungenießbar oder gar giftig“, erläutert Dominique Ostheeren vom Fachverband Deutscher Floristen. Auf Eiben- und Ilexbeeren sollten Familien mit kleinen Kindern verzichten.
Ganz einfach sind trockene Zapfen zu handhaben: Zwischen ihren Schuppen lässt sich eine Schlaufe aus Draht gut verstecken. Nüsse, Eicheln oder Kastanien werden entweder auf einen dicken, kurzen Draht gespießt oder mit Heißkleber am Kranz fixiert.
Blüten von Hortensien, Samenstände von Zierlauch oder Rotem Sonnenhut, Beeren von Sand- oder Feuerdorn und Fruchtstände von Clematis sollten Bastler vorbehandeln. „Ein guter Weg ist, sie dann zu ernten, wenn sie im Garten am schönsten sind und im Schuppen kopfüber, auf einem Sieb oder auf Zeitungspapier zu trocknen“, erläutert Floristmeisterin und Autorin Beate Walther (50 blumige Kränze für jede Gelegenheit, Ulmer Verlag, 2012, 128 S., 9,90 Euro, ISBN: 978-3800176748). Wer erst kurz vor Beginn der Adventszeit erntet, muss sie – beispielsweise im Heizungskeller – schnell trocknen lassen, damit sie nicht schimmeln.
Hübsch, aber wenig geeignet sind die Beeren von Liguster sowie große Hagebutten. Sie werden sehr schnell matschig. „Kleine Hagebutten von Ramblerrosen machen sich besser“, sagt Brigitte Goss, Fachberaterin im Gartenamt des Landkreises Schweinfurt. Beeren und Co. gibt Haarspray Glanz. Außerdem schützt es vor allzu raschem Verfall. Die grünen Zweige sollten allerdings nicht besprüht werden, sonst verkleben die Spaltöffnungen und das Grün duftet nicht mehr.
Beeren und andere kleinteilige Verzierungen kommen am besten zu kleinen Sträußchen gebunden an den Kranz. Aus Moos lassen sich weiche Kugeln formen und mit Draht oder Stroh umwickeln. Rindenstücke werden mit Zahnstocher oder Schaschlikspießen befestigt. Das gilt auch für frische Früchte wie kleine Zieräpfel. „Wenn man mit Draht hineinsticht, oxidieren sie leicht“, so Walther. Das wäre nicht gut.
Sogar frisches Grün oder gar Blumen finden auf dem Adventskranz Platz. „Dafür werden kleine Reagenzgläser zwischen die Äste gesteckt“, verrät Ostheeren einen Trick der Floristen. Die Krönung des Kranzes sind die Kerzen. Sie stehen am sichersten auf Kerzenhaltern, die mit einem langen Dorn in dem Kranz stecken. Ist der Rohling dazu nicht dicht genug oder ist der Kranz schon üppig dekoriert, kann man auch einen Kerzenteller oder vier Kerzenstände in die Mitte stellen.

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