Die Hängenden Gärten von Babylon sind das einzige von sieben Weltwundern der Antike, für das noch kein archäologischer Nachweis gefunden wurde. Für den Dokumentarfilm reiste Stephanie Dalley von der Universität Oxford in eine gefährliche, von Terroranschlägen heimgesuchte Region im Norden des Irak, um Beweise für ihre neue Theorie über den wahren Standort der Gärten zu sammeln.
Stephanie Dalley nimmt an, dass die Gärten hundert Jahre früher – also 700 Jahre vor Christus – und von dem assyrischen König Sanherib anstatt von Nebukadnezar II. erbaut wurden. Vor 20 Jahren stieß die Forscherin in der Sammlung des Britischen Museums auf einen achteckigen Stein aus dem Palast des Königs Sanherib, dessen Inschriften erste aufschlussreiche Hinweise über die Existenz der Gärten gaben. Dalley ist eine von wenigen Forscherinnen weltweit, die die vor über 3.000 Jahren entstandene Keilschrift lesen können. Seither widmet sie ihre gesamte wissenschaftliche Karriere der Erforschung der Hängenden Gärten.
Jason Ur von der Universität Harvard ist dem archäologischen Geheimnis ebenfalls auf der Spur: Seine Untersuchungen der Umgebung des Palastes von Sanherib mittels Satellitenaufnahmen haben ein imposantes System von Bewässerungskanälen sichtbar gemacht. Es liefert einen eindeutigen Beweis für die Infrastruktur, die den Wasserbedarf eines riesengroßen Gartens zu stillen vermochte. Dahinter verbirgt sich eine geniale Ingenieurskunst: Mit Hilfe der archimedischen Schraube konnte der terrassenförmig angelegte Garten mit Wasser versorgt werden.
Archäologen suchen nach den Spuren untergegangener Zivilisationen und Kulturen, um Lebensweise und Strukturen früherer Gesellschaften besser zu verstehen. Ihre Entdeckungen können spektakulär oder auch bescheiden sein. Doch immer liefern Ausgrabungsstätten Erkenntnisse über die Menschen, die einst dort lebten. Am Samstag, den 18. Juni, lädt ARTE zu einer archäologischen Zeitreise ein und begibt sich mit einem internationalen Forscherteam an verschiedene Grabungsorte.
In der vergessenen Maya-Stadt Naachtun im Urwald von Guatemala wird die Schrift der Maya entschlüsselt, die noch bis vor kurzem ein Rätsel war. Eine weitere Etappe sind die Hängenden Gärten von Babylon, das einzige von sieben Weltwundern der Antike, für das noch kein archäologischer Nachweis gefunden wurde. Dank der außergewöhnlichen Funde der britischen Wissenschaftlerin Stephanie Dalley kann nun erstmals genau bestimmt werden, an welchem Ort sich die legendären Gärten befanden, wie sie aussahen und wie sie erbaut wurden.
Auch ein niederländisches Schiffswrack aus dem 17. Jahrhundert, das in der Ostsee auf Grund lief, gibt Rätsel auf. In Spanien untersuchen Paläontologen an einer prähistorischen Fundstätte die Familienstruktur der Neandertaler. Andere Forscher erläutern, wie die Pharaonen die militärische Vorherrschaft über die Welt der Antike erlangten.
In Peru wird das plötzliche Verschwinden der einst mächtigen Moche-Kultur untersucht. Und es kommt zur Enthüllung neuer Erkenntnisse über den Untergang der Ureinwohner der Osterinsel: Möglicherweise stimmt die oft vertretene These des selbst verursachten Ökozids nicht, und es waren weiße Siedler, die den Inselbewohnern ein Ende bereiteten.

Die Hängenden Gärten Von Babylon – die hängenden gärten von babylon