Microsoft räumt auf

Von Christian Fenselau
So viele Raketen: die Clipart-Sammlung von Microsoft (Quelle: t-online)
Es dürfte nur wenige Computernutzer geben, die sie nicht kennen – Cliparts, kleine, bunte Grafiken zum Illustrieren von Geschäftsberichten, Hochzeitszeitungen oder Geburtstagseinladungen. Lange Zeit waren die kleine Bildchen überall zu sehen, doch das hat sich inzwischen erledigt. Konsequenterweise wirft Microsoft sie jetzt aus den Office-Paketen.
Der Office- und Windows-Entwickler macht nur, was längst überfällig war. Die Nutzer suchen ihre Bilder längst im Internet, Kreative machen sie selbst. Außerdem kaufen nicht mehr viele ihre Office-Version auf CD oder DVD, worauf die Cliparts gespeichert waren. Wer sie immer noch sucht, wird von Word und Co. künftig ins Internet weitergelenkt. Ganz verzichten muss er also nicht. Doch der Einsatz von Cliparts sagt heutzutage mehr über den Benutzer aus, als über das, was er illustrieren will. In vielen Bereichen gilt deren Einsatz inzwischen als peinlich.

Cliparts gehörten zur Grundausstattung – nicht nur von Microsoft Office. Unter dem Menüpunkt “Einfügen” finden bisherige Office-Versionen in der Unterkategorie “Clipart” immer noch unzählige Bildchen im Comicstil, von der Rakete über die Schnecke bis hin zur sinnbildlichen Uhr, die auf fünf vor zwölf steht – alles in unzählig verschiedenen Varianten. Das führte zu dem Umstand, dass die Suche nach geeigneten Bildern viel Zeit in Anspruch nahm.
In frühen Office-Versionen gab es noch nicht die Möglichkeit, auch das Internet nach Cliparts abzusuchen. Damit war die Auswahl stark beschränkt, die Dokumente wurden mit den immer gleichen Cliparts geschmückt. Viele Nutzer haben Cliparts aus fremden Einladungen wiedererkannt, weil sie sie selbst auch schon benutzt haben. Individuell war das nicht mehr.
Viele Office-Nutzer werden den Comic-Bildchen keine Träne nachweinen, einige haben sie mittlerweile längst vergessen. Doch damit erhalten sie eine neue Qualität, erinnern an alte Zeiten und sind ein Stück Computer-Nostalgie. Und da “Retro” im Trend liegt, werden die Cliparts wahrscheinlich noch lange nicht vollkommen aussterben.
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