Groformatplatten liegen seit Jahren voll im Trend. Anfangs wurden berwiegend groformatige Betonstein- oder Natursteinmaterialien mit Steinstrken zwischen 5 und ber 20 cm verarbeitet. Diese Materialien weisen aber so hohe Einzelplattengewichte (ab etwa 80 kg/m) auf, dass eine Verlegung im Regelfall nur mittels Vakuumgert mglich ist. Lngst nicht alle Landschaftsgrtner sind aber maschinell so ausgestattet, um diese Arbeiten ausfhren zu knnen.
So wundert es nicht, dass immer mehr groformatige Materialien geringer Materialstrke wie keramische Belge, Steinzeug- oder Natursteinplatten angeboten werden. Diese Belge zeichnen sich durch deutlich geringere Einzelgewichte aus, weil sie nur zwischen 15 und 25 mm stark sind.
Der Marktanteil der groformatigen Feinsteinzeugfliesen im Auenbereich hat sich entsprechend rasant erhht. Whrend er im Jahr 2010 lediglich 1,7 % betrug, sind mittlerweile etwa 56 % der Feinsteinzeugfliesen im Auenbereich groformatig (Quelle: B+L Marktanalyse, Bonn). Fr das Jahr 2016 wird ein weiterer Anstieg auf 59,4 % prognostiziert. Das wren 469 100 m.
Die Kunden bevorzugen groformatige Feinsteinzeugfliesen aus sthetischen und funktionalen Grnden. Unter den Verarbeitern sind die Fliesenleger deutlich skeptischer als die Landschaftsgrtner. Mehr als jeder vierte befragte Fliesenleger versucht im Rahmen der Beratung, den Kunden von einem anderen Belag zu berzeugen.
DIN 18352 ist bindend!
Die Verlegung im Auenbereich findet bisher in der ZTV-Wegebau keine abschlieende Bercksichtigung. Mageblich ist deshalb die ATV DIN 18352 (Fliesen- und Plattenarbeiten). Leider wird dieses Regelwerk fast immer missachtet und Planer oder Verleger entwickelt eigene Verarbeitungswege. Viele dieser auf GaLaBau-Baustellen praktizierten Ausfhrungsvarianten haben sich als mngelbehaftet herausgestellt.
Wenig hilfreich und teilweise schadenurschlich sind dabei auch die Herstellerprospekte und Anwendungsbeispiele, die eine Verwendung in ungebundener Bauweise selbst unter Pkw-Belastung suggerieren und als Beleg dafr die hohe Dichte und Druckfestigkeit der Materialien anfhren.
Tatschlich spielen aber weit mehr Faktoren eine Rolle (wie etwa die sehr geringe Haftung zur Bettung aufgrund der glatten und dichten Belagsunterseite, das ungnstige Reifenabrollverhalten auf Groformaten mit der Folge des Abheben des Steins bei seitlicher Belastung, die geringe seitliche Scherfestigkeit aufgrund der geringen Materialstrke und die geringe Eigenbelagslagesicherheit aufgrund des sehr geringen Gewichts im Verhltnis zur Oberflchengre) und schrnken die tatschliche Verwendung dieser Platten aus sachverstndiger Sicht dahin gehend ein, dass diese nur auf rein fulufigen, gering frequentierten Flchen verwendet werden sollten.
Die derzeit praktizierten Verlegemethoden im Auenbereich verteilen sich wie folgt (Quelle: B+L Marktanalyse, Bonn):
33,3 % Verlegung im Splittbett
31,2 % Verlegung im Einkornmrtel auf Drnmatte
18,8 % Verlegung auf Stelzlagern/Stelzfen oder auf Mrtelsckchen
16,7 % Verlegung in gebundener Bauweise mit Drnbettungsmrtel und Drnbeton
Groformatige keramische Belge, Steinzeugplatten oder Natursteinplatten mit geringen Dicken zwischen 15 und 25 mm weisen aufgrund des ungnstigen Verhltnisses von groer Oberflche zu geringer Belagsstrke hufig so geringe Eigengewichte auf, dass eine Belagslagesicherheit selbst bei geringer fulufiger Belastung bei ungebundener Bauweise gar nicht gegeben ist!
Bei der Verarbeitung stellt die gebundene Bettung hufig die einzige mgliche, dauerhaft mangelfreie Variante dar. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Haftverbund zwischen der Plattenunterseite und der Bettung zu, denn die Platte bedarf einer Fixierung mit der Bettungsmasse, um unter Belastung lagesicher zu liegen.
Sofern eine ungebundene Verlegung erfolgen soll, knnen Scherfestigkeit und Lagefestigkeit der keramischen Belge durch Aufbringen eines Flexfliesenklebers auf der Belagsunterseite vor manueller Verlegung in der ungebundenen Bettung hilfreich sein. Durch die dadurch erfolgende Verbindung der Bettungsmaterialoberflche mit der Plattenunterseite wird zum einen das Plattengewicht erhht (= hhere Eigenbelagslagesicherheit) und zum anderen aufgrund der raueren Unterseite (durch partielles Verkleben mit der Bettungskrnung) eine hhere Scherfestigkeit erzeugt. Es ist dabei aber darauf zu achten, dass die Fugen durch den Kleber nicht verschlossen werden. Fugenkreuze gewhrleisten bei einer ungebundenen Verlegung die Fugenbreite und dienen als Verschiebesicherung im Eckbereich.
Nicht sinnvoll und zu vermeiden ist die Nutzung von Fugenkreuzen bei gebundener Fuge. Aufgrund der geringen Bauhhe verbleibt bei der Verwendung von Fugenkreuzen zu wenig Aufbauhhe, damit das gebundene Fugmaterial eine ausreichende Eigenstatik aufbauen kann; zudem ist der Haftverbund mit den Kunststofffugenkreuzen sehr gering und die Materialien weisen stark voneinander abweichende Ausdehnungskoeffizienten auf mit der Folge, dass hier hufig nach der Flchenherstellung die Fuge ausbricht und ein Mangel entsteht.
Die Verlegung groformatigen Feinsteinzeugfliesen im Auenbereich muss gem DIN 18352 3.2.1.2. im Geflle erfolgen. Dabei ist neben der gesicherten Oberflchenentwsserung zu beachten, dass die Rutschsicherheit des Belages im Zusammenhang mit der produktionsbedingten Oberflchenrauigkeit und Beschaffenheit steht und auf der Annahme basiert, dass die Belagsoberflche sicher und ausreichend schnell entwssert. Dieses ist bei den meisten Belagsoberflchen erst ab einer Mindestneigung von 2 % gewhrleistet. Vorschlge zu einem geeigneten Aufbau werden auf Seite 34 in Abb. 2 und 3 gemacht.
Sofern eine geringere Oberflchenneigung im Auenbereich erstellt werden soll, bedarf es hierfr der schriftlichen Freistellung/Unbedenklichkeitserklrung des Herstellers, die sich der Verarbeiter vorab einholen sollte.
Die ZTV-Wegebau sieht fr groformatige Belge eine Mindestneigung vor von:
≥ 2 % fr begehbare Flchen sowie
≥ 2,5 % fr befahrbare Flchen.
Hohe Belastung auf den Plattenfugen
Bei keramischen Belgen ist des Weiteren zu bercksichtigen, dass Feinsteinzeug in zwei voneinander sich unterscheidenden Herstellungsverfahren gefertig wird. Das hat Folgen fr die Verarbeitung und Fugenbreite. Sie knnen entweder im Strangpressverfahren (dabei wird der Plattenrohling als Scheibe von einem Rohmaterialstrang geschnitten und reduziert beim darauffolgenden Brand seine Gre auf das Sollma der Platte) oder Plattenverfahren (dabei werden Groplatten trocken gepresst und gebrannt, aus denen dann nach dem Brand die Platten geschnitten werden) hergestellt werden.
Trockengepresste keramische Fliesen und Platten werden nach dem Brennvorgang maschinell auf eine einheitliche Gre mit 90-Kanten bearbeitet (rektifiziert/kalibriert). Hierdurch sind alle Platten gleich gro. Das ermglicht dem Verarbeiter das Verlegen mit einer kleinen Fuge von nur 2 bis 8 mm Breite. Dabei ist zu bercksichtigen, dass in Abhngigkeit von der Sonneneinstrahlung und Bewitterung erhebliche thermisch bedingte Ausdehnungen und Schrumpfungen der Platten stattfinden knnen, die breitere Fuge zwingend erfordern.
Als Folge des Verfahrens weist die Platte unterschiedliche Eigenschaften auf, die Auswirkungen auf die notwendige Mindestfugenbreite und Fugenausfhrung sowie die Gleichmigkeit der Belagsstrke haben. Gem DIN 18352 3.4 sind:
trockengepresste rektifiziert oder kali-briert keramische Fliesen und Platten ab einer Seitenlnge ber 10 cm mit mindestens 28 mm Fugenbreite zu versehen,
stranggepresste keramische Fliesen und Platten mit einer Kantenlnge ber 30 cm mit mindestens 10 mm Fugenbreite zu versehen.
Die Verfugungsstoffe drfen die Belagsoberflche nicht beeintrchtigen. Deshalb sollte anhand einer Musterverfugung immer vorab die Eignung der hydraulisch abbindenden Fugmrtel oder Fugmrtel auf Reaktionsharzbasis oder Fugendichtungsmassen berprft werden. Alternativ sollte man vom Fliesen- wie auch Fugenfllstoffhersteller die schriftliche Freigabe einholen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass vollsonnig verlegte dunkle Feinsteinzeugplatten durch einen Gewitterregenschauer in kurzer Zeit um mehr als 30 C abkhlen knnen mit der Folge einer Reduzierung jeder einzelnen Platte um mehrere Millimeter. Das geschieht in deutlich krzerer Zeit als bei Platten grerer Materialstrke.
Eine Vielzahl gebruchlicher Standard-Fugmrtel ist nicht in der Lage, diese thermischen Bewegungen mitzumachen. Fliesenleger bevorzugen deshalb bei der Verarbeitung groformatiger Feinsteinzeugfliesen im Auenbereich die Verwendung von hochkunststoffvergteten hydraulischen Flexfugmrteln, Fugmrteln auf Reaktionsharzbasis oder Fugendichtungsmassen.
Die Platten sind an den Fugen hhengleich herzustellen. Der zulssige Versatz bei hhengleichen Anschlssen darf 2 mm nicht berschreiten. Neben Randeinfassungen und Einbauten mssen die Anschlsse 3 bis 5 mm ber deren Oberflche liegen, neben Entwsserungsrinnen 3 bis 10 mm ber der Rinne (DIN 18318 3.3.3).
Die ZTV Wegebau sieht fr groformatige Belge eine hohe Ebenheit vor von:
≤ 4 mm unter der 1-m-Latte fr keramische Belge und Betonwerksteine sowohl begehbarer wie auch befahrbarer Flchen als auch fr Naturwerksteine auf befahrbaren Flchen sowie …
≤ 8 mm unter der 1-m-Latte fr Naturwerksteine begehbarer Flchen sowie
≤ 6 mm unter der 2-m-Latte fr keramische Belge und Betonwerksteine sowohl begehbarer wie auch befahrbarer Flchen als auch fr Naturwerksteine auf befahrbaren Flchen sowie …
≤ 10 mm unter der 2-m-Latte fr Naturwerksteine auf begehbaren Flchen sowie …
≤ 10 mm unter der 4-m-Latte fr keramische Belge und Betonwerksteine sowohl begehbarer wie auch befahrbarer Flchen als auch fr Naturwerksteine befahrbarer Flchen vor sowie …
≤ 12 mm unter der 4-m-Latte fr Naturwerksteine auf begehbaren Flchen
Bei der Erstellung von Passteilschnitten ist zu beachten, dass die blicherweise im GaLaBau verwendeten gezahnten Diamantscheiben im Regelfall ungeeignet sind und ein ausgefranstes Schnittbild verursachen. Fr keramische Belge gibt es sowohl fr das Nassschnittverfahren als auch das Trockenschnittverfahren spezielle glattrandige Diamantscheiben, mit denen ein sauberer Schnitt und eine rechtwinkelige scharfkantige Belagskante mglich ist (siehe dazu auch dega2967).
Des Weiteren mssen Raumfugen zur Kompensation der Ausdehnung hergestellt werden. Gem DIN 18352 3.4.4 sind Bewegungsfugen an Rndern und Anschlssen sowie ber Gebude- und Bauteiltrennfugen vorzusehen. Hier sind vor Verlegung der keramischen Belge vom Hersteller die notwendigen Informationen zur notwendigen Mindestfugenbreite und Fugenausfhrung sowie zur Gleichmigkeit der Belagsstrke wie auch zu mglichen Fugmaterialien und zur Vertrglichkeit mit der Platte einzuholen.
Flecken durch richtige Verlegung vorbeugen
Zudem kommt es hufig zu Verfrbungen sowie Fugenausblhungen an Plattenbelgen insbesondere unter ber- und Unterdachungen sowie bei empfindlichen Belgen und Flchen geringer Neigung. Dieses Erscheinungsbild kann vermieden werden:
berdachte Pflaster- und Plattenbelge sowie Belge auf unzureichend drnfhigem Baugrund (zum Beispiel Aufbauten auf Dachflchen, alten Belgen und Betonplatten sowie verschlmmte alte Tragschichten) und Belge geringer Aufbauhhe unterliegen speziellen klimatischen Bedingungen, die bei der Ausfhrung von Pflaster- und Plattierungsarbeiten zu bercksichtigen sind, wenn Belagsverfrbungen oder Fugenausblhungen verhindert werden sollen.
Alle Belge im Auenbereich unterliegen bei trockener Witterung und Besonnung einer Verdunstung von Feuchtigkeit an der Belagsoberflche. Das geschieht sowohl bei gebundenen wie auch auf ungebundenen ausgefhrten Belgen (auch bei allen normierten Bauweisen). Durch kapillaren Anschluss der Belagsoberflche und Fuge mit der Bettung sowie der Tragschicht wird salz- und mineralhaltiges Wasser nach oben transportiert. Auch wenn die Temperatur an der Belagoberseite hher als an der Unterseite ist, wird Feuchtigkeit durch den Belag hochgesogen. Dort verdunstet das Wasser, Mineralien und Salze kristallisieren an der Oberflche. Bei frei bewitterten Belgen findet durch Niederschlge und Taufall permanent seitlicher Abtransport dieser Kristalle in Gefllerichtung statt und zum anderen durch Feuchtigkeitsaufnahme des Belags und der Fuge ein umgekehrter Transport zurck nach unten. Deshalb kommt es auf solchen Flchen selten zu bleibenden Flecken durch Kristallisationen an der Belags- und Fugenoberflche; der Vorgang wird nicht auffllig. Unter berdachten Flchen jedoch entfllt der Niederschlag als Regulator, sodass Kristallisationen zu optischen Beeintrchtigungen fhren knnen. Diese in Fachkreisen als Carporteffekt bezeichnete Erscheinungsbild ist umso strker, je hher die Kapillaritt (= der Feinanteil) im Bettungs- und Tragschichtmaterial ist.
Einfluss hat auch die Oberflchenneigung des Belags. Bei Neigungen unter 2,5 % (= Regelmindestneigung blicher Belge) erhht sich durch verlangsamten Wasserabfluss die Wasseraufnahme in die Fuge und den Belag im Laufe von Niederschlagsereignissen deutlich. Der berwiegende Anteil der blicherweise zur Verwendung kommenden Baustoffe fr die Frostschutzschicht, Tragschicht und Belagsbettung ist nicht in der Lage, die Wassermengen ausreichend zeitnah schadlos in den Baugrund abzuleiten mit der Folge der Durchnssung des gesamten Aufbaus der Flche.
Jedes Bettungsmaterial speichert Feuchtigkeit (siehe Abb. 1). Entscheidend jedoch ist das Ma der Speicherfhigkeit. Baustoffe, die wenig Feuchtigkeit speichern und/oder ein schnelles Durchflussverhalten aufweisen, entfalten eine kapillarbrechende Wirkung. Bei vielen Planern und Ausfhrenden besteht immer noch die irrige Meinung, mit der Verwendung von Splitt 2/5 mm lasse sich der Carporteffekt vermeiden. Untersuchungen haben gezeigt, dass nur wenige Materialien in der Lage sind, eine sichere kapillarbrechende Wirkung zu entfalten.
Alle normgerechten Bettungsmaterialien mit Nullanteil (etwa 0/5 mm Splittmischungen oder 0/8 mm Estrichsande) wie auch eine Vielzahl von Materialien ohne Nullanteil (etwa Splitte der Krnungen 1/3, 2/4 oder 2/5 mm) und gebundene Bettungsmaterialien (zum Beispiel Mrtel MG I bis III) weisen zu hohe Kapillaritt auf, was zu Feuchtigkeitsverfleckungen sowie Ablagerung von Mineralien und Salzen fhren kann.
Eine sichere kapillarbrechende Wirkung ist bei ungebundenen Bauweisen dann gegeben, wenn die Krnung der Bettung als Kleinstkorn 4 mm nicht unterschreitet und der Schlmmkornanteil unter 5 % liegt bei Einbaustrken nicht unter 50 mm (zum Beispiel bei Quarzkies 4/8 mm oder Splitten 5/8 bis 5/11 mm). Diese Materialien bedingen dann aber eine Tragschicht mit vergleichbarem Wasserdurchfluss, weil es sonst zu einem Stau an der Tragschichtoberflche kommen kann, der unter Umstnden die kapillarbrechende Wirkung der Bettung aufhebt. Folgerichtig muss ein wasserdurchlssiges, auf die Bettung kornabgestimmtes filterstabiles Tragschichtmaterial verwendet werden (zum Beispiel ein Drnschotter 5/45 mm oder zumindest ein WD-Schotter 2/45 mm mit Schlmmkornanteil unter 5 %), das wiederum mittels Vlies oder Geogitter zum Baugrund filterstabil und suffosionshemmend ausgefhrt wird. Damit die Fuge sich filterstabil zum Bettungsmaterial verhlt, muss im Regelfall eine zweistufige Verfugung erfolgen (Beispiel: Bei einer Kiesbettung 4/8 mm wird der untere Teil der Fuge mit einem Basalt-Splitt 2/5 mm eingefegt und der obere Teil mit einem Basalt-Splittbrechsand 1/3 mm eingeschlmmt).
Das tatschliche Kapillarverhalten sollte grundstzlich immer noch durch einen einfachen eigenen Versuch berprft werden (siehe Kasten oben rechts).
Bei gebundener Bauweise ist eine sichere kapillarbrechende Wirkung dann gegeben, wenn der Aufbau drnfhig ausgefhrt wird. Entscheidend ist dabei die Verwendung von Drnbeton (oder bei geringer Flchenbelastung auerhalb von Verkehrsflchen ein Drnschotter 5/45 mm oder zumindest ein WD-Schotter 2/45 mm mit Schlmmkornanteil unter 5 %) als Tragschicht und kapillarbrechendem Drnbettungsestrichmrtel als Bettung. Die Fugenfllung kann hingegen sowohl drnfhig als auch undurchlssig ausgefhrt werden. Es empfiehlt sich, den Drnbeton als Fertigbeton zu beziehen, denn das Mischen vor Ort bedarf diverser aufeinander abgestimmter Zuschlagstoffe und der exakten Einhaltung eines Wasserzementwertes von 35 bis 37 % und hat sich in der Praxis als umstndlich und fehleranfllig herausgestellt. Diverse Hersteller bieten kapillarbrechende Drnbettungsestrichmrtel als Sackware an. Das Fugenmaterial sollte vom selben Hersteller wie die Bettung bezogen werden, um Unvertrglichkeiten der Stoffe auszuschlieen.
Beide zuvor dargestellten kapillarbrechenden Bauweisen haben sich in der Vergangenheit bewhrt. Sie sind unter anderem in der ZTV-Wegebau unter Ziffer 0.2.25 und unter Ziffer 2.3.1 Tabelle 2 sowie unter Ziffer 3.3.2 Tabelle 13 Bettungstyp 2 erwhnt.
Sofern ein undurchlssiger oder nicht ausreichend drnfhiger Baugrund vorliegt oder nur eine geringe Aufbauhhe mglich ist, bedarf der beschriebene Flchenaufbau zustzlich des Einbaus einer unteren Entwsserungsebene direkt auf dem Baugrund, die zum Beispiel mit der Dachentwsserung verbunden oder an eine Rigole angeschlossen ist. blicherweise werden solche unteren Entwsserungsebenen durch hochdruckfeste Geogitter mit hoher Leistungsfhigkeit und geringer Bauhhe erstellt. In der Vergangenheit bewhrt hat sich zum Beispiel das Geogitter TNT 450 des von Tenax mit einer Bauhhe von etwa 6 mm und einer Wassertransportlnge bis maximal 25 m unter Lasteinfluss. Auch andere Anbieter stellen mittlerweile hnliche Geogitter her (zum Beispiel AquaDrain T+ von Gutjahr); die jeweilige Eignung ist zu prfen.
Die vorgeschlagenen Bauweisen basierend auf der ZTV-Wegebau, dem Merkblatt fr versickerungsfhige Verkehrsflchen und den Regelwerken der RStO fr Drnbetonbauweisen. Sie entsprechen dem neuesten Stand der Technik, weichen jedoch von den derzeitigen in 18318 2012/ZTV-P verankerten Regelbauweisen fr Verkehrsflchen ab. Weisen Sie den Bauherrn schriftlich auf den Umstand hin (zum Beispiel durch Erluterung im Leistungsverzeichnis, dass es sich um eine situationsbedingte Sonderbauweise handelt oder durch Querverweis auf die ZTV-Wegebau), um ihrer Hinweispflicht gegenber dem Bauherrn nachzukommen und den Nachweis der abweichenden Vereinbarung zur ATV (siehe: DIN 18318, Abschnitt 0.3, Einzelangaben in Abweichungen von den ATV sind schriftlich zu treffen) zu dokumentieren.

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