Entweder man mag sie, oder man mag sie nicht. Bei Bollywood-Filmen gehen die Meinungen auseinander. Nahezu jede Gefühlslage wird vom Schauspiel-Ensemble auf singende und tanzende Weise dargebracht. Dazu gehören auch bildhübsche Hauptprotagonistinnen in farbigen Kleidern und exotische Drehorte. Dazu gehörte für Yash Chopra auch die Jungfrau Region. Vor etwas mehr als einem Vierteljahrhundert begann der indische Regisseur, in der Jungfrau Region zu drehen. Szenen für insgesamt zehn Filme drehte Chopra vor der Kulisse von Jungfrau und Thunersee. Für den Schweizer Tourismus ein Glücksfall: Die Liebesgeschichten des «König der Romanzen», wie Yash Copra zu Hause auf dem Subkontinent genannt wird, begeisterten auf der ganzen Welt Millionen von Menschen. Interlaken wurde so zum Graceland für Bollywood-Fans.
Yash Chopra, der 2011 zum «Ambassador of Interlaken» ernannt wurde, verstarb ein Jahr später im Alter von 80 Jahren. Jetzt erinnert eine am Mittwoch eingeweihte Statue im Garten des Kursaals an den Bollywood-Botschafter. Der Zeremonie mit Alphornbläsern, Fahnenschwingern und einer traditionellen indischen Lichterzeremonie wohnten auch Yash Chopras Witwe Pamela Chopra und Schwiegertochter Rani Mukerji bei. Letztere brachte es durch ihre Bollywood-Karriere selbst zum Status einer Berühmtheit in Indien. Sie zeigt sich bei der Enthüllung der Bronze-Statue berührt: «Yash war ein so liebenswerter Mensch und ein grossartiger Regisseur», so die Bolllywood-Schauspielerin. Pamela Chopra sagte: «Mein Mann liebte diese Gegend so sehr. Deshalb entstanden hier einige seiner besten Werke.»
Das Original der Chopra-Statue steht bei den Chopra- Filmstudios «Yash Raj Films» in Mumbai. Für den abtretenden Tourismusdirektor Stefan Otz steht fest: «Die neue Statue beim Kursaal wird zum Hotspot für indische Touristen in Interlaken.» Bei den Jungfraubahnen ist man sich ebenfalls bewusst, was man Bollywood-Regisseur Yash Chopra zu verdanken hat. Auf dem Jungfraujoch können die indischen Besucher seit 2014 in einem Bollywood-Restaurant einkehren. «Der indische Markt ist sehr wichtig für uns, weshalb wir ihn sehr intensiv bearbeiten», hält Jungfraubahnen-CEO Urs Kessler bei seiner Ansprache fest. «Yash Chopra hat einen sehr erfolgreichen Anteil daran, dass so viele Gäste aus Indien zu uns kommen», so Kessler weiter. Nach wie vor bemüht sich das Bahnunternehmen auch um indische Filmproduktionen. Diese kommen aber nicht mehr so zahlreich wie früher und drehen ihre Schweiz-Szenen lieber im wesentlich günstigeren Osten Europas.

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